Gestern (also eigentlich heute) sind wir noch bis fast 1:00
am Lagerfeuer gesessen, damit sind wir heute ein wenig schwerfällig aus den
Federn gekommen. Um 07:30 war Treffpunkt da wir heute in kleinen Gruppen ca. 3
Stunden durch den Nationalpark gewandert sind. Wir wurden zu viert eingeteilt
und sind nach dem wir mit einem Einbaum über den Fluss gebracht wurden
losmarschiert. Der durch die Unesco geschützte Chitwan Nationalpark ist 932 km2
groß und wird durch vier Flüsse begrenzt. Unsere Lodge liegt am Rapti
River über den wir in den Park gelangt sind. Chitwan beheimatet sehr viele
Tierarten, darunter Nashörner, Bengalische Tiger, Leoparden, Elefanten, Affen,
Antilopen und Krokodile. Die Wahrscheinlichkeit den Bengalischen Tiger zu sehen
grenzt gegen 0, da es aktuell nur 125 Tiere gibt und diese sehr scheu sind.
Nashörner stehen aber ganz oben auf unserer Wunschliste.
Wir sind dann also zu sechst (wir + 2 Führer) in den Park
aufgebrochen. Zu Beginn war es noch sehr neblig und kühl, aber ca. in der Mitte
unserer Wanderung hatte es dann bereits aufgeklart. Die Wanderung war nicht
sehr anstrengend und wir hatten auch Glück und haben viele Tiere gesehen.
Natürlich ist uns nicht von allen ein Bild gelungen, aber gesehen haben wir
Pfaue, ein Wildschwein, Geier, einen Eisvogel, Antilopen, einen Hirsch,
Krokodile und zahlreiche andere Vögel. Von Tigern und Nashörnern waren vorerst
nur Spuren und Exkremente zu finden. Wobei wir heute sowieso nicht mit
Nashörner gerechnet haben. Dafür besteht morgen eine weit höhere
Wahrscheinlichkeit, aber das ist eine andere Geschichte. Nach etwa 3 Stunden
sind wir dann mit wieder mit dem Einbaum über den Fluss retour und haben uns
eine heiße Schokolade mit French Toast gegönnt. Wir saßen noch immer in
Nationalparknähe und dann bekamen wir doch unser Nashorn zu sehen. Ein Stück
flussaufwärts hat es den Rapti River überquert.
Kurz darauf sind wir dann mit einem Pferdewagen zum Elefantenrennen gefahren. Dort gibt es diverse Veranstaltungen. Unter anderem
Pferdewagenrennen. Ochsenkarrenrennen, Elefantenrennen und auch
Elefantenfußball. Die ersten drei haben wir uns heute schon ansehen können.
Morgen hoffen wir noch dem Fußballfinale beiwohnen zu können. Das ganze hat einen
ländlichen Jahrmarktcharakter mit vielen Ständen und sehr vielen Zuschauern.
Wir sind bis 13:00 geblieben und sind dann retour um noch zu Mittag zu essen
vor unserem Nachmittagsausflug.
Sechs von uns haben sich entschlossen mit dem Fahrrad zu
einem benachbarten Seengebiet namens 20.000 Seen zu radeln. Um 14:00 haben wir
unsere Drahtesel samt Guide ausgefasst – und es waren wirklich heftige alte
Räder mit ziemlich schmalen Reifen. Mein Sitz ist dauernd nach hinten gekippt
das ich drauf saß wie auf einer Rakete. Zuerst hieß es ‚nearly mountainbikes’
– naja viel Ähnlichkeit war da nicht. Die Tour an sich führte durch
landschaftlich schönes Gebiet, aber der Untergrund war zum Großteil Schotter, Steine und Sand. Uns tut unser Hinterteil weh das kann ich euch gar
nicht sagen. Wir wurden durchgerüttelt wie in der Waschmaschine. Immerhin haben
wir 30 km hinter uns gebracht. Es war ein Höllenritt, den die schöne Landschaft
gerade so gerechtfertigt hat. Eine von uns wollte dann früher umkehren, da sie
in der Nacht bzw. in der Dämmerung nicht gut sieht. Elisabeth ist dann mit ihr
ein wenig früher zurück gefahren. Der Rest ist dann wirklich bei sehr schwachem
Licht kurz nach 18:00 wieder in Sauraha, dem kleinen Ort an der Grenze des
Nationalparks, eingetroffen. Nach dem wilden Ritt hat die heiße Dusche danach
so richtig gut getan.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen