Dienstag, 18. Dezember 2012

14. Tag - 18.12.2012 – Grüß Gott Herr Lehrer


Heute hatten wir wieder eine lange Fahrt hinter uns zu bringen, welche aber durch mehrere Stopps aufgelockert wurde. Somit war der Tag sehr kurzweilig. Am frühen Morgen hielten wir 2x, einmal bei zwei großen Gottesstatuen und einmal bei einem kleinen Tempel, der aber komplett anders war als alles bisher gesehenen. Anscheinend sind solche bunten fast schon kitschigen Anlagen vor allem in Südindien verbreitet. Auch die Bilder im Inneren waren sehr naiv und bunt gemalt.



 
Um ca. 10:00 hielten wir in einem kleinen Dorf, etwas abseits der Hauptverkehrsroute. Dort kann man einen sehr schönen Wasserspeicher und Badeanstalt aus dem 8./9. Jahrhundert besichtigen. Die Treppen die in die Tiefe zum Wasser führen sind einem schönen Muster angeordnet. In diesem Dorf stand auch eine kleine alte Tempelruine aus der gleichen Zeitperiode.
Da wir noch Zeit hatten uns das Dorf anzuschauen habe ich die Chance genutzt und bin etwa 10 Minuten die Straße retour gewandert, da mir dort außerhalb des Dorfes eine Schule aufgefallen ist. Eigentlich wollte ich nur von weitem ein paar Fotos machen. Ich wurde dann aber freundlich gebeten mir doch die Schule von nahem anzuschauen. Somit bin ich dann mit und wurde prompt zum Direktor geführt. Dieser hat mir dann viel über die Schule und den Lehrplan erzählt und hat mir auch die Schulunterlagen für unterschiedliche Fächer wie Englisch und Mathematik gezeigt. Im Anschluss hat er mich durch die Schule geführt. Das Gebäude ist sehr sehr einfach und ist im Wesentlichen nur ein Ziegelbau ohne richtiges Dach und richtige Klassenräume sucht man auch vergebens. Manche Schüler saßen vor der Schule auf dem Boden. Andere wiederum saßen in dunklen Räumen ebenfalls am Hosenboden. Vom Alter her fing es an bei 7 jährigen bis hinzu Teenagern. Alle Kinder machten natürlich große Augen - was wohl der weiße fremde Mann da macht. Der Direktor hat mir dann auch noch sein Haus gezeigt, welches genau hinter der Schule steht. Leider musste ich schon wieder retour, da wir ausgemacht hatten, dass es um 11:00 weiter geht. Da bot mir der Direktor kurzerhand an mich mit seinem Moped zurück ins Dorf zu fahren. Dies nahm ich dankend an und kam somit pünktlich retour. Ein nettes Erlebnis muss ich sagen.





 
Nach der Mittagspause sind wir relativ bald bei unserem letzten Stopp für heute angekommen und zwar in der verlassenen Stadt Fatephur Sikri. Diese wurde im 16. Jahrhundert komplett aus Sandstein erbaut und 14 Jahre darauf auch schon wieder aufgegeben. Ein wenig außerhalb gab es auch noch eine schöne große Moschee namens Jami Masjid mit einem großen Vorplatz. Leider ist diese Gegend samt Agra mit die touristischste in ganz Indien. Dies merkt man vor allem an der Penetranz und Lästigkeit der kleinen Kinder und allen möglichen Männern die mit einem ins Gespräch kommen wollen. Ich habe mehrmals gemeint, dass ich keinen Guide brauche und bin im Zickzack über den Vorplatz gerannt, aber ich konnte meinen Schatten nicht abhängen. Somit kam ich ungewollt doch in den Genuss einer kleinen Führung.
In dieser Moschee kann man übrigens mit einem kleinen Opfer auch seinen Kinderwunsch äußern und für diesen bitten. Das haben wir dann beide genutzt und eine kleine Decke erstanden die wir mit Blumen bestreuen mussten und im Anschluss musste man ein Bändchen um ein Fenster binden. Man sei gespannt.
Natürlich wollte mir mein Schatten dann noch seine „Kunst“ zeigen. Nach kurzem geduldigem Zuhören habe ich ihm aber klar gemacht, dass ich sicher nichts kaufen werde. Er blieb komplett relaxt, aber abhängen konnte ich ihn damit auch nicht. Zwischendurch habe ich ihn mal an Elisabeth ausgeliehen. Er blieb an uns dran bis wir die Anlage verlassen haben. Soviel Durchhaltevermögen habe ich dann doch noch mit 100 Rupees (1,4 Euro) belohnt. Das ist aber für 45 Minuten nicht wirklich überbezahlt.









Wir sind dann noch etwa 1 Stunde bis Agra gefahren wo wir jetzt wieder zwei Nächte bleiben. Elisabeth und ich sind dann heute mal in einen Pizza Hut essen gegangen um auch mal wieder etwas Westliches zu essen. Morgen geht es dann schon bereits um 06:00 los, damit wir die Ersten beim Taj Mahal sind. Mal schauen was das 8. Weltwunder zu bieten hat.

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