Samstag, 22. Dezember 2012

18. Tag - 22.12.2012 – Königsetappe


Bei Radrennen ist die Königsetappe meist nicht die schönste, aber mit Sicherheit die am schwierigsten zu bewältigende. Für uns stand heute auch die längste und definitiv nicht die schönste Etappe auf dem Programm. Um 05:30 saßen wir bereits im Bus Richtung Varanasi, da es heute 400 km auf sehr bescheidenen Straßen zu bewältigen galt. So wurde es bereits kurz nach Khajuraho unheimlich holprig, da die Straße mehr einem Meteoriteneinschlagsgebiet glich, denn einem Hauptverkehrsweg. Wir haben uns heute vorsorglich Plätze ganz vorne gesichert, wo die Schaukelei nicht ganz so wild ausfällt. Unsere neu erworbene 3 Euro Decke konnten wir auch gut gebrauchen, da es so früh noch recht frisch war im Bus.

Das Frühstück und das Mittagessen haben wir dann so ziemlich im Nirgendwo an einem sogenannten Midway zu uns genommen. Um uns die Zeit ein wenig zu vertreiben, hat uns unser Reisebegleiter heute über das Leben und Wirken von Mahatma Gandhi erzählt. Dieser wohl berühmteste Sohn Indiens hat wie kein anderer mit seinem friedlichen Protest zur Unabhängigkeit Indiens beigetragen. Er wollte aber lediglich einen Staat und nicht wie es dann kam die Teilung in Pakistan und Indien. Diese Haltung hat ihm dann 1948 auch das Leben gekostet, als er von einem radikalen Hindu erschossen wurde.

Am Nachmittag haben wir irgendwo im Niemandsland in einem kleinen Dorf angehalten. Dort hat man gemerkt, dass dort wohl nur zu allen heiligen Zeiten Europäer gesichtet werden. Im Nu war ein Menschenauflauf um unseren Bus und alle haben nur geschaut. Das ganze war recht lustig anzusehen. Hinzu kommen noch ein paar Impressionen vom Dörfchen.

Menschenauflauf



Hanumanposter mit echter Blumengirlande
Gegen Abend haben wir dann das Gangestal erreicht, an dem auch unser Ziel die Stadt Varanasi liegt. Es ist dies die heilige Stadt der Hindus am heiligen Fluss der Mutter Ganges. Hindus glauben ja an die Wiedergeburt und den Kreislauf des Lebens im sogenannten Samsara. Es gibt zwei Möglichkeiten (und das ist auch das oberste Ziel eines Hindus) in den Himmel einzugehen. Den schnellsten Weg begeht man, in dem man in Varanasi stirbt und die Asche im Ganges verstreut wird. Des Weiteren ist die spirituelle Waschung im Ganges ein sehr wichtiger Bestandteil des hinduistischen Glaubens. Wir werden drei Nächte in Varanasi bleiben und auch viel über das Leben am Ganges und dessen Bedeutung für die Hindus sehen und lernen.

Blick ins Gangestal

2 Kommentare:

  1. Na besonders freundlich schaut der Menschauflauf ja nicht drein muss ich sagen ;)

    --> Irgendwelche Pläne SELBST in den Ganges zu gehen? Wirkt der eigentlich so schmutzig (auf den ersten Blick) wie es immer heisst?

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    1. Nö, da kannst auch gleich von der Brücke springen ;-). Sauberkeit siehe nächsten Blogeintrag, aber man sieht es schon und riecht es vor allem.

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