Heute ging es um 09:00 in der Früh los zu einer ganztägigen
Stadtrundfahrt und zwar in das Areal das eigentlich Neu Delhi genannt wird, im Gegensatz
zu Alt-Delhi gestern. Im Wesentlichen kann man sagen Alt-Delhi umfasst alles
was bereits vor den Briten als Stadt existierte. Neu Delhi wurde von den Briten
geplant und realisiert. Dort gibt es aber auch sehr schöne alte
Sehenswürdigkeiten, die natürlich damals außerhalb der Stadtmauern lagen. Es
wird auch heute oft nur noch von Delhi als Hauptstadt Indiens gesprochen
Somit waren wir als mit dem Bus unterwegs in Richtung Süden
und unser erster Stopp führte uns zum India Gate das 1931 als Kriegsdenkmal für
den 1. Weltkrieg erbaut wurde. Nachempfunden wurde es dem Arc de Triomphe in Paris. Nebenan ist auch eine kleine schöne
Gartenanlage.
Präsidentenpalast |
Parlament mit riesigem Kreisverkehr (man beachte die lebende Ampel rechts im Bild) |
Die nächste Station war Raj Gaht. An diesem Ort wurden
bereits einige hohe indische Führer nach ihrem Tode verbrannt – so auch Mahatma
Gandhi. Seine Asche wurde im Anschluss im Ganges verstreut. Der auf friedlichem
Wege für die Unabhängigkeit kämpfende Gandhi wurde 1948 ermordet. Dort wo sein
Leichnam verbrannt wurde, erinnert heute eine Marmorgedenkplatte an diesen
großen indischen Gelehrten.
Noch vor dem Mittagessen ging es weiter zu einem Denkmal der Liebe,
und zwar zum Humayun-Mausoleum, das auch als Unesco Weltkulturerbe geführt wird.
Es ist dies die Grabstätte von Nasiruddin Muhammad Humayun, dem zweiten
Herrscher des Großmogulreiches von Indien und wurde von dessen Frau nach dessen
Tode in Auftrag gegeben. Das Mausoleum befindet sich in einer schönen
Gartenanlage, in der auch symmetrisch zu allen Seiten vier Wasserläufe angelegt
worden sind. Fertiggestellt wurde das Grab 1570. Uns hat dieses Bauwerk sehr
fasziniert – vor allem auch das Farbenspiel mit dem roten und gelblich-beigem
Sandstein.
Eingangstor |
Danach ging es noch mit dem Bus zur nächsten Station, wo wir
aber zuvor noch zu Mittag gegessen haben. Im Endeffekt sind wir nur zu einem
kleinen Straßenrestaurant und haben typisch indisch gespeist. Elisabeth hatte …Thali
und für mich gab es Masala Dosa. Dosa ist eine Art knuspriger dünner
Pfannkuchen der mit Kartoffeln, Zwiebeln und Gewürzen gefüllt wird. Dazu gab es
drei Saucen zum Dippen, eine schärfer wie die andere. Vom Essen sind wir bis
jetzt wirklich sehr begeistert – und bezahlt haben wir für beide Gerichte samt
einem Getränk ca. 2 Euro.
Nach dem Mittagessen haben wir dann Qutb Minar besichtigt.
Dabei handelt es sich um eine Siegessäule aus Sandstein die an den Sieg der
Moslems über die Hindus erinnern soll und 1230 fertiggestellt wurde. Der Turm
ist ca. 73 Meter hoch und unten ca. 14 Meter breit. Erbaut wurde er aus Steinen
von Hindutempeln die von den Moslems zerstört worden sind. Man könnte sagen die
Beziehung zwischen Moslems und Hindus war seit jeher angespannt. So kam es ja
auch 1947 zur Teilung von Indien in Pakistan (Moslems) und Indien
(hauptsächlich Hindus). Zu dieser Zeit gab es eine richtige Völkerwanderung der
Moslems von Indien nach Pakistan und der Hindus von Pakistan nach Indien. Dabei
kam es auch zu zahlreichen Auseinandersetzung denen ca. 1 Millionen Menschen
zum Opfer fielen.
Im Anschluss fuhren wir zu einem neueren Bauwerk – dem Lotustempel
der Bahai Religion (siehe Bahai). Es handelt sich dabei um eine relativ junge Religion
(Entstehung Mitte 19. Jahrhundert), die wiederum in Indien am weitesten
verbreitet ist. Der Lotustempel ist einer von weltweit 7 Tempeln der Bahai.
Als letzte Station an diesem Tag stand ein weiterer Tempel
auf dem Programm, der sogenannte Laxmi Narayan-Tempel. Er ist dem Gott Vishnu und
seiner Gefährtin Laxmi geweiht und wurde zu 1938 erbaut.
Am Abend haben wir noch alleine in einem einfachen indischen Lokal namens
Udipi jeweils Uttapam (auch als
Indische Pizza bekannt) mit unterschiedlichen Belägen gegessen. Danach sind wir
noch durch die Einkaufstraße in diesem Viertel spaziert.
Morgen geht es nun
mit dem Bus auf die Reise – 220 km bis Mandawa. Klingt wenig, wird aber eine 9
Stunden Fahrt über holprige Straßen.
Zwei Tage Indien –
kleines Zwischenfazit:
Auf Grund vieler
Schilderungen über Indien hatten wir uns bereits vorab ein Bild zu Recht
gelegt. Ehrlich gesagt finden wir es wirklich nicht schmutziger hier als in
vielen anderen Städten (egal ob Indochina oder Südamerika) in den wir schon
gewesen sind. Die ersten zwei Tage waren voller wunderschöner Eindrücke und wir
haben viele schöne Sehenswürdigkeiten gesehen. Natürlich ist Neu Delhi laut,
schmutzig und auch voller wuselnder Inder, aber auch voller Schönheit – daher auch
Incredible India – unglaublich in jedweder Weise.
Namaste!
Wouw viel Geschichtsunterricht vielen Dank dafür, wie heißt das Restaurant wo man so billig essen kann, da geh ich auch mal hin. :)
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