Freitag, 7. Dezember 2012

03. Tag – 07.12.2012 – New Delhi²


Heute ging es um 09:00 in der Früh los zu einer ganztägigen Stadtrundfahrt und zwar in das Areal das eigentlich Neu Delhi genannt wird, im Gegensatz zu Alt-Delhi gestern. Im Wesentlichen kann man sagen Alt-Delhi umfasst alles was bereits vor den Briten als Stadt existierte. Neu Delhi wurde von den Briten geplant und realisiert. Dort gibt es aber auch sehr schöne alte Sehenswürdigkeiten, die natürlich damals außerhalb der Stadtmauern lagen. Es wird auch heute oft nur noch von Delhi als Hauptstadt Indiens gesprochen

Somit waren wir als mit dem Bus unterwegs in Richtung Süden und unser erster Stopp führte uns zum India Gate das 1931 als Kriegsdenkmal für den 1. Weltkrieg erbaut wurde. Nachempfunden wurde es dem Arc de Triomphe in Paris. Nebenan ist auch eine kleine schöne Gartenanlage.



Im Anschluss ging es in das Regierungsviertel, wo wir einen Blick auf den Palast des Präsidenten und das Parlament werfen konnten. Man merkt hier sehr gut dass Neu Delhi auf dem Reißbrett entworfen wurde - viele breite Straßen mit sehr großen Kreiseln prägen das Stadtbild.

Präsidentenpalast

Parlament mit riesigem Kreisverkehr (man beachte die lebende Ampel rechts im Bild)

Die nächste Station war Raj Gaht. An diesem Ort wurden bereits einige hohe indische Führer nach ihrem Tode verbrannt – so auch Mahatma Gandhi. Seine Asche wurde im Anschluss im Ganges verstreut. Der auf friedlichem Wege für die Unabhängigkeit kämpfende Gandhi wurde 1948 ermordet. Dort wo sein Leichnam verbrannt wurde, erinnert heute eine Marmorgedenkplatte an diesen großen indischen Gelehrten.


Noch vor dem Mittagessen ging es weiter zu einem Denkmal der Liebe, und zwar zum Humayun-Mausoleum, das auch als Unesco Weltkulturerbe geführt wird. Es ist dies die Grabstätte von Nasiruddin Muhammad Humayun, dem zweiten Herrscher des Großmogulreiches von Indien und wurde von dessen Frau nach dessen Tode in Auftrag gegeben. Das Mausoleum befindet sich in einer schönen Gartenanlage, in der auch symmetrisch zu allen Seiten vier Wasserläufe angelegt worden sind. Fertiggestellt wurde das Grab 1570. Uns hat dieses Bauwerk sehr fasziniert – vor allem auch das Farbenspiel mit dem roten und gelblich-beigem Sandstein.

Eingangstor



Danach ging es noch mit dem Bus zur nächsten Station, wo wir aber zuvor noch zu Mittag gegessen haben. Im Endeffekt sind wir nur zu einem kleinen Straßenrestaurant und haben typisch indisch gespeist. Elisabeth hatte …Thali und für mich gab es Masala Dosa. Dosa ist eine Art knuspriger dünner Pfannkuchen der mit Kartoffeln, Zwiebeln und Gewürzen gefüllt wird. Dazu gab es drei Saucen zum Dippen, eine schärfer wie die andere. Vom Essen sind wir bis jetzt wirklich sehr begeistert – und bezahlt haben wir für beide Gerichte samt einem Getränk ca. 2 Euro.
Nach dem Mittagessen haben wir dann Qutb Minar besichtigt. Dabei handelt es sich um eine Siegessäule aus Sandstein die an den Sieg der Moslems über die Hindus erinnern soll und 1230 fertiggestellt wurde. Der Turm ist ca. 73 Meter hoch und unten ca. 14 Meter breit. Erbaut wurde er aus Steinen von Hindutempeln die von den Moslems zerstört worden sind. Man könnte sagen die Beziehung zwischen Moslems und Hindus war seit jeher angespannt. So kam es ja auch 1947 zur Teilung von Indien in Pakistan (Moslems) und Indien (hauptsächlich Hindus). Zu dieser Zeit gab es eine richtige Völkerwanderung der Moslems von Indien nach Pakistan und der Hindus von Pakistan nach Indien. Dabei kam es auch zu zahlreichen Auseinandersetzung denen ca. 1 Millionen Menschen zum Opfer fielen.



Im Anschluss fuhren wir zu einem neueren Bauwerk – dem Lotustempel der Bahai Religion (siehe Bahai). Es handelt sich dabei um eine relativ junge Religion (Entstehung Mitte 19. Jahrhundert), die wiederum in Indien am weitesten verbreitet ist. Der Lotustempel ist einer von weltweit 7 Tempeln der Bahai.


Als letzte Station an diesem Tag stand ein weiterer Tempel auf dem Programm, der sogenannte Laxmi Narayan-Tempel. Er ist dem Gott Vishnu und seiner Gefährtin Laxmi geweiht und wurde zu 1938 erbaut.



Am Abend haben wir noch alleine in einem einfachen indischen Lokal namens Udipi jeweils Uttapam (auch als Indische Pizza bekannt) mit unterschiedlichen Belägen gegessen. Danach sind wir noch durch die Einkaufstraße in diesem Viertel spaziert.
Morgen geht es nun mit dem Bus auf die Reise – 220 km bis Mandawa. Klingt wenig, wird aber eine 9 Stunden Fahrt über holprige Straßen.

Zwei Tage Indien – kleines Zwischenfazit:

Auf Grund vieler Schilderungen über Indien hatten wir uns bereits vorab ein Bild zu Recht gelegt. Ehrlich gesagt finden wir es wirklich nicht schmutziger hier als in vielen anderen Städten (egal ob Indochina oder Südamerika) in den wir schon gewesen sind. Die ersten zwei Tage waren voller wunderschöner Eindrücke und wir haben viele schöne Sehenswürdigkeiten gesehen. Natürlich ist Neu Delhi laut, schmutzig und auch voller wuselnder Inder, aber auch voller Schönheit – daher auch Incredible India – unglaublich in jedweder Weise.

Namaste!

1 Kommentar:

  1. Wouw viel Geschichtsunterricht vielen Dank dafür, wie heißt das Restaurant wo man so billig essen kann, da geh ich auch mal hin. :)

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