Donnerstag, 3. Januar 2013

30. Tag - 03.01.2013 – Kathmandu


Heute haben wir in kleinen Gruppen die Hauptstadt und einzige Millionenstadt von Nepal erkundet. Wir sind um 06:30 in Richtung Bodnath Stupa aufgebrochen um uns dort das früh morgendliche Treiben anzuschauen. Der große 36 m hohe Stupa ist seit Jahrhunderten eines der bedeutendsten Ziele buddhistischer Pilger aus Nepal und den umliegenden Regionen des Himalayas. Buddhisten finden sich vor allem im Morgengrauen und zur Abenddämmerung ein, um ihn im Uhrzeigersinn zu umrunden. Ringsherum gibt es zahllose Gebetsmühlen die von den Gläubigen ebenfalls im Uhrzeigersinn gedreht werden. Diese enthalten auf einer Papierrolle aufgedruckte Gebete oder Mantras. Zuerst haben wir den Stupa selber einmal umrundet und haben dann in einem Kaffee mit Blick auf den Platz auf die Sonne gewartet. Im Anschluss sind wir noch ein paar Mal herum um das Schauspiel zu beobachten. Zwischendurch haben wir uns ein gutes Frühstück gegönnt. Der Stupa ist auch mit zahlreichen Gebetsfahnen bestückt – nach buddhistischem Glauben sollen die darauf abgebildeten Gebete somit durch den Wind in den Himmel getragen werden. Ich muss sagen der Besuch in der Früh hat sich gelohnt, es war interessant die praktizierenden Buddhisten zu beobachten.







Im Anschluss sind wir über ein paar Nebenstraßen etwas mehr wie 45 Minuten in Richtung Pashupatinath gewandert. Es ist dies eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus. Sie liegt am heiligen Fluss Bagmati, etwa sechs Kilometer östlich von Kathmandu. Pashupatinath  beherbergt auch sehr wichtige Verbrennungsstätten. Diese sind unterteilt in die Arya Ghats (Verbrennungsstätten der höheren Kasten) und die Surya Ghats (Verbrennungsstätten der niederen Kasten).
Wir haben überlegt ob wir wirklich einer Verbrennung beiwohnen wollen, haben uns dann aber schließlich doch dafür entschieden. Wir haben aber Respektabstand bewahrt. Im Endeffekt konnten wir nahezu allen Schritten beiwohnen.
Die meist in gelbe Tücher gehüllte Leiche wird zu den Verbrennungsstätten getragen, wo ein Scheiterhaufen errichtet wird. Vor der Verbrennung bespritzt man die Leiche mit dem Wasser des heiligen Flusses oder wäscht die Füße im Wasser. Die Leiche wird dann von oben mit feuchtem Stroh bedeckt. Wenn die Familie es sich leisten kann, verwendet man zur Verbrennung neben normalem Holz zusätzlich das kostbare, duftende Sandelholz. Der älteste Sohn umschreitet dann den Scheiterhaufen fünfmal im Uhrzeigersinn, entsprechend der heiligen Zahl fünf, die im Hinduismus die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther, repräsentiert. Danach zündet er mit einem mit Butter getränkten Strohbüschel den Scheiterhaufen an.
Bei manchen Verbrennungsstellen waren bereits die Aufräumarbeiten im Gange. Im Endeffekt wurde das ganze Holz, die Asche und alles andere einfach in den Fluss gespült. Da dieser kaum Wasser führt, ergibt das ganze ein recht schauriges Bild. Einerseits sieht man die Asche herumtreiben, andererseits stauen sich Klamotten, Blumenketten und Holzbrocken. Wir können dies nicht erfassen, aber für Hindus ermöglicht die Verbrennung den Aufstieg der Seele in das nächste Leben oder in den Himmel, das drumherum scheint dabei nicht so wichtig zu sein. Man darf natürlich das Erlebte nicht zu nahe an sich heranlassen. Rein nüchtern betrachtet war es interessant dem beizuwohnen.





Wir sind dann mit dem Taxi auf die andere Seite der Stadt zur Swayambhunath Stupa gefahren, der auf einem Hügel über Kathmandu liegt. Dort haben wir zu erst zu Mittag gegessen und sind dann die gefühlt 1000 Stufen hinauf zum Stupa. Dieser ist nicht so groß wie jener in Bodnath aber auch schön anzusehen. Im Anschluss sind wir dann Richtung Hotel und damit ins Stadtgebiet Tamel gewandert. Dort ist das Shoppingparadies von Kathmandu. Man bekommt einerseits alle möglichen gefälschten Klamotten – zum Beispiel Mammut und North Face (in diesem Fall North Fake). Des Weiteren gibt es natürlich zahllose Souvenirläden mit Paschminaschals (alles 100% natürlich), Gebetsmühlen, Holzmasken, Mandalas und vieles mehr. Wir sind ein wenig durch die Läden gestreift, haben aber bisher nur die Preise abgecheckt. Mal schauen was der morgige Tag noch mit sich bringt.




Am Abend hatten wir ein gemeinsames Abschiedsessen, wo wir auch unserem Reisebegleiter das Trinkgeld übergeben haben. Dieser hat wirklich einen tollen Job gemacht. Danke R.B. für deinen Einsatz.

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